Nilabenteuer in Ägypten (Timeless Tours)

Nilabenteuer in Ägypten (Timeless Tours)

Nach Weihnachten 2018 entfloh ich dem Winter in der Schweiz und unternahm eine Reise durch Ägypten. Da es zum angegebenen Zeitpunkt keine für mich passende Tour von G Adventures gab, buchte ich zum ersten Mal bei Timeless Tours. In der Nacht vom 26. auf den 27. Dezember flog ich nach Kairo und hatte dort ein wenig Zeit bis zum Start der Tour am 29. Dezember. Ein Tagestrip nach Alexandria war in dieser Zeit auch noch machbar. Die eigentliche, neuntägige Tour mit Start und Ende in Kairo führte dann über Assuan, Abu Simbel, Kom Ombo, Luxor und Hurghada.

Inhalt

Anreise | Kairo | Alexandria | Kairo | Assuan | Abu Simbel | Assuan | Kom Ombo | Edfu | Luxor | Hurghada | Kairo | Heimreise | Fazit

Anreise

Am 26. Dezember 2018 startete ich abends um 21:25 Uhr von Zürich Richtung Kairo. Der Swiss/Edelweiss-Flug LX 238 wurde mit einem Airbus A320 durchgeführt. Nach knapp vier Stunden landete ich nachts um ca. halb drei in Kairo, der Hauptstadt Ägyptens. Bereits einige Monate im Voraus hatte ich dem Tourveranstalter meine Flugdaten mitgeteilt, denn der Transfer vom Flughafen zum Hotel war im Tourpreis inbegriffen. So wurde ich abgeholt und zum «Oasis Hotel Pyramids» gebracht. Mit dabei waren zwei Frauen aus New York, die schon am nächsten Morgen ihre Tour durch Ägypten starteten und im gleichen Flugzeug angekommen waren. Der Flughafen ist leider noch nicht an das öffentliche Netz der Metro angeschlossen, sodass die Metro keine Alternative gewesen wäre.

Kairo

Tag 1 – Cairo Tower

Mein erster Tag in Kairo war der 27. Dezember, ein Donnerstag. Wegen der späten Ankunft am Vortag hatte ich nur etwa vier Stunden geschlafen. Morgens um 08:00 Uhr fuhr ich mit einem Uber zum Cairo Tower. Für die etwa 27 Kilometer bezahlte ich 80 ägyptische Pfund, was etwa vier CHF/EUR/USD entspricht. Der Cairo Tower befindet sich auf der Nilinsel Gezira. Der aus reinem Beton bestehende Turm ohne Stahlskelett ist 187 Meter hoch und bietet eine für Besucher geöffnete Aussichtsplattform.

Aussicht vom Cairo Tower
Aussicht vom Cairo Tower Richtung Süden (nilaufwärts)

Tag 1 – Auf den Strassen von Kairo und Gizeh

Nach dem kurzen Besuch des Cairo Towers überquerte ich die Qasr El Nil Bridge, bog beim Tahrir Square nach Norden ab und lief am ägyptischen Museum vorbei, das ich am Ende der Reise noch besuchen würde. Über die Strasse Mohammed Sabri Abou Alam erreichte ich die Metrostation Mohamed Naguib. Mit der Metro fuhr ich bis nach Giza und lief dann für etwa acht Kilometer die schnurgerade Strasse Al Haram entlang, um zu den Pyramiden zu gelangen.

Die Fortbewegung auf ägyptischen Strassen ist sehr gewöhnungsbedürftig. Kreuzungen gibt es viele, Ampeln allerdings sind sehr selten, und wenn sie vorhanden sind, werden sie oft ignoriert. Generell werden Verkehrsregeln nicht so strikt eingehalten. Bei Nacht sieht man viele Fahrzeuge ohne Licht, bei mehrspurigen Strassen fehlen Spurmarkierungen oder sie werden nicht beachtet. Fussgängerstreifen gibt es oft keine, das Überqueren einer viel befahrenen Strasse erfordert daher etwas Mut. Trotz allem habe ich mich aber an den Fahrstil der Ägypter relativ schnell gewöhnt.

Tag 1 – Unseriöse Händler und Betrüger am Gizeh-Plateau

Je näher ich den Pyramiden kam, umso häufiger sprachen mich einheimische Händler an. Einige verkaufen ihre Waren sicher zu fairen Preisen, doch andere versuchen mit sehr hartnäckigen und unfairen Verkaufstaktiken, den Touristen das Geld abzunehmen. Mehrere Male erklärten mir fremde Menschen den Weg zu den Pyramiden, obwohl ich niemanden nach dem Weg gefragt hatte. Trotzdem verlangten sie dann ein Trinkgeld für diesen «Service». Diese Vorgehensweisen werden nicht nur von Erwachsenen angewandt, auch von Kindern wurde ich mehrfach angesprochen. Man muss hier ständig wachsam sein und sollte sich nichts aufschwatzen lassen.

Ich erreichte den Eingang des Plateaus in der Nähe der Grossen Sphinx. Der Eintritt auf das Gelände der Pyramiden kostet 160 ägyptische Pfund (ca. 8 CHF). Kaum auf dem Gelände sprach mich ein unseriöser Guide an, der mich anlog und mir mitteilte, dass es nicht erlaubt sei, das Gelände ohne Guide zu erkunden. Natürlich hat er erst mal kein Geld verlangt, am Ende verlangte er aber ein fettes Trinkgeld von 100 Euro, das ich ihm natürlich nicht gezahlt habe. Eine Kameltour bot er mir für 120 ägyptische Pfund (ca. 6 CHF) an. Als ich dann auf dem Kamel sass und somit in einer schlechteren Verhandlungsposition war, sprach er dann aber plötzlich von 120 Euro, also dem zwanzigfachen Preis. Solche Verhandlungstaktiken sind hier gang und gäbe.

Die erste Frage der Betrüger ist häufig die, ob man den ersten Tag in Ägypten verbringt, um abzuklären, ob man mit den lokal üblichen Preisen vertraut ist. Für eine Kameltour sollte man keinesfalls mehr als 120 bis 200 ägyptische Pfund bezahlen. Für die Menschen in Ägypten ist das schon eine Menge Geld. Eine weitere Taktik ist das Andrehen von «Geschenken», wobei die Händler dann plötzlich doch Geld wollen, sobald man das «Geschenk» angenommen hat.

Tag 1 – Die Pyramiden von Gizeh

Dennoch habe ich dann die Kameltour gemacht, rund um die Pyramiden und die Grosse Sphinx. Von der Südseite des Plateaus sind alle Pyramiden gleichzeitig sichtbar.

Die Pyramiden von Gizeh
Die Pyramiden von Gizeh, Südseite

Die Pyramiden von Gizeh gehören seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind wohl die bekanntesten ägyptischen Bauwerke. Sie sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike. Erbaut wurden sie ca. zwischen 2620 und 2500 v. u. Z. und gehören damit zu den ältesten Bauwerken der Menschheit. Sie liegen westlich des Nils, etwa 15 Kilometer entfernt vom Zentrum Kairos und etwa 8 Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh. Die Cheops-Pyramide hatte eine Ursprungshöhe von 146,59 Metern und ist heute noch 137,75 Meter hoch. Damit war sie fast viertausend Jahre lang das höchste Bauwerk ihrer Zeit und ist immer noch die höchste Pyramide der Welt. Sie hat eine ungefähre Seitenlänge von 230 Metern und besteht aus ca. 2,3 Millionen Steinblöcken. Die Cheops-Pyramide wurde als Grabmal für den Pharao Cheops erbaut, der von etwa 2620 bis 2580 v. u. Z. regierte.

Neben der Cheops-Pyramide stehen auf dem gleichen Kalksteinplateau die 136,4 Meter hohe Chephren-Pyramide und die 62 Meter hohe Mykerinos-Pyramide. Pharao Chephren herrschte von ca. 2570 bis 2530 v. u. Z. und war der Sohn von Cheops. Pharao Menkaure (griechisch Mykerinos) regierte von etwa 2530 bis 2510 v. u. Z. Südöstlich der Chephren-Pyramide befindet sich das Grab der Königin Chentkaus, das auch als vierte Pyramide von Gizeh bezeichnet wird. Im Pyramidenkomplex befinden sich ausserdem drei kleinere Königinnenpyramiden und eine Kultpyramide.

Tag 1 – Die Grosse Sphinx von Gizeh

Die Grosse Sphinx ist eine Statue mit einem männlichen Löwenkörper und einem menschlichen Kopf. Sie ist 20 Meter hoch, 19 Meter breit und 57 Meter lang. Einer der Pharaonen Cheops oder Chephren könnte für ihren Bau verantwortlich sein. Bis heute ist nicht bestätigt, was die Funktion der Sphinx war.

Grosse Sphinx von Gizeh
Grosse Sphinx von Gizeh

Am Ende der geführten Tour lockte mich der Guide dann noch in einen Papyrus- und einen Parfümladen, was natürlich auch nur wieder den Zweck hatte, mir ein paar massiv überteuerte Produkte anzubieten. Diese Verkaufstaktiken sind für uns Europäer ungewohnt und anstrengend. Auch ich habe an diesem Tag etwas dazugelernt. Ein zweites Mal würde ich mit diesem Guide keine Tour mehr unternehmen. Wenn man sich allerdings nicht auf die unseriösen Angebote einlässt, lohnt sich meiner Meinung nach der Besuch der Pyramiden sehr. Die Bauwerke sind einfach eindrücklich anzusehen. Am Ende des Tages nahm ich dann ein Taxi für die rund fünf Kilometer zurück zum Oasis Hotel Pyramids.

Tag 2 – Cave Church und Garbage City

Am zweiten Tag in Ägypten war eigentlich die Tagestour nach Alexandria geplant. Timeless Tours empfahl mir aber, den Ausflug auf den nächsten Tag zu verschieben, da bei den Freitagsausflügen die Bibliothek von Alexandria nicht besichtigt wird. Stattdessen boten sie mir einen Halbtagesausflug zur koptischen Saint Samaan Church am Mokattam Mountain an. Die Kirche wird oft auch einfach nur Cave Church genannt, weil sie in Form eines Amphitheaters aus dem Fels herausgehauen wurde.

Die Kirche selbst fand ich jetzt nicht so spektakulär. Viel interessanter war die Fahrt dorthin. Der Weg zur Kirche führt durch den informellen Stadtteil Kairos Manschiyyet Nasser. In diesem Stadtteil leben mehrere zehntausend Zabbalin (Müllsucher), meist koptischen Glaubens. Die Zabbalin sorgen für eine zusätzliche Müllabfuhr. Sie sammeln und recyceln den Müll von ganz Kairo. Mit den essbaren, organischen Abfällen füttern die Zabbalin ihre Schweine, deren Fleisch sie später verkaufen. Trotz einer offiziellen Müllabfuhr gelingt es den Menschen, sich so genug Geld für ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Direkt bei der Cave Church gibt es einen Aussichtspunkt, von dem die ganze Garbage City sichtbar ist, wie der Stadtteil auch genannt wird.

Garbage City
Garbage City

Ein Fahrer brachte uns zur Cave Church und zurück. Begleitet hat mich ein australisches Paar, das eine ähnliche Tour durch Ägypten gebucht hatte wie ich und danach nach Jordanien weiterreisen wollte.

Saint Samaan Church

Alexandria

Tag 3 – Fahrt nach Alexandria

Am dritten Tag stand der Ganztagesausflug nach Alexandria auf dem Programm. Mit von der Partie waren ca. zwanzig Leute, die alle entweder eine Timeless-Tour hinter sich hatten oder eben noch vor sich. Unter anderem waren vier Personen dabei, welche dieselbe Tour wie ich oder eine Variation davon gebucht hatten. Die Fahrt von Kairo nach Alexandria dauerte etwa 3 Stunden, wobei wir eine Stunde davon im sehr dichten Verkehr von Kairo und Alexandria feststeckten. Die zwei Städte liegen rund 200 Kilometer auseinander.

Alexandria ist mit gut 5 Millionen Einwohnern die zweitgrösste ägyptische Stadt nach Kairo. Sie liegt am westlichen Rand des Nildeltas an der Mittelmeerküste. Benannt ist sie nach Alexander dem Grossen, der die Stadt 331 v. u. Z. gegründet hatte. Die Stadt entwickelte sich zu einem wichtigen wirtschaftlichen Zentrum und wurde später berühmt für ihre grosse Bibliothek und ihren Leuchtturm auf der Insel Pharos, eines der sieben Weltwunder der Antike.

Tag 3 – Die Katakomben von Kom el-Shoqafa und die Pompeiussäule

Der erste Stopp in Alexandria waren die Katakomben von Kom el-Shoqafa. Die Katakomben sind eine Nekropole aus der Zeit des Hellenismus und der frühen römischen Kaiserzeit. Nach der Meinung von Archäologen handelt es sich bei den Katakomben um die grösste Grabstätte der griechisch-römischen Epoche. Sie enthielten ursprünglich über 300 Mumien. Um das Jahr 1900 wurden sie wiederentdeckt, als das Gewicht eines Esels den Boden zum Einsturz brachte.

An dieser ersten Sehenswürdigkeit gab es von unserer Reiseleiterin eine kurze Einführung in die arabische Sprache. «Yalla habibi» war der Ausruf, wann immer wir weiter mussten. «Yalla» hat die Bedeutung «Gehen wir!» oder in der Form «Yalla Yalla» eher «Beeilt Euch!». «Habibi» hat die Bedeutung von «mein Geliebter», kann aber auch einfach nur heissen «meine Lieben».

In der Nähe der Katakomben befindet sich die Pompeiussäule, die wir als Nächstes besuchten. Sie ist benannt nach Gnaeus Pompeius Magnus, einem römischen Politiker und Feldherr, über dessen Grab die Säule errichtet worden sein soll. Gebaut wurde sie allerdings zu Ehren des römischen Kaisers Diokletian. Die Säule hat eine Höhe von 26,85 Metern, ihr Gewicht wird auf 285 Tonnen geschätzt. Sie steht auf den Trümmern des berühmten Serapeum von Alexandria.

Pompeiussäule
Pompeiussäule

Tag 3 – Die Bibliothek von Alexandria und die Qaitbay-Zitadelle

Der dritte Stopp am heutigen Tag war die Bibliothek von Alexandria, die im Jahr 2002 nahe der Stätte der antiken Bibliothek von Alexandria erbaut wurde. Die antike Bibliothek von Alexandria entstand Anfang des 3. Jahrhunderts v. u. Z. und war die bedeutendste antike Bibliothek mit einem für damalige Verhältnisse enormen Bestand an Schriftrollen. Der Zeitpunkt des Endes der antiken Bibliothek ist ungeklärt. Die moderne Bibliothek verfügt über 2’000 Leseplätze und Regalflächen für 8’000’000 Bücher. Angeschlossen an die Bibliothek sind mehrere Museen und Galerien, Forschungsinstitute, ein Veranstaltungszentrum und ein Planetarium.

Als Letztes besuchten wir die Qaitbay-Zitadelle, eine auf der Pharos-Insel direkt am Mittelmeer gelegene Verteidigungsfestung. Die Festung wurde von 1477 bis 1479 auf den Ruinen des antiken Pharos von Alexandria (Leuchtturm von Alexandria) errichtet, der zu den sieben Weltwundern der Antike zählt. Der Leuchtturm wurde etwa zwischen 299 und 279 v. u. Z. erbaut und später durch mehrere Erdbeben zwischen 956 und 1323 zerstört.

Qaitbay-Zitadelle
Qaitbay-Zitadelle

Nach der Besichtigung der Zitadelle begaben wir uns in ein nahegelegenes Restaurant mit Blick aufs Mittelmeer, an dessen Namen ich mich leider nicht erinnern kann. Dort haben wir unser Dinner gegessen, bevor wir uns auf die gut dreistündige Rückfahrt nach Kairo machten.

Bibliothek von Alexandria

Kairo

Tag 3 – Tour-Briefing im Oasis Hotel Pyramids

Abends um 19:30 Uhr hätte eigentlich unser Tour-Briefing im Oasis Hotel Pyramids stattgefunden, jedoch dauerte unser Tagesausflug nach Alexandria länger als geplant, sodass wir erst um etwa 20:30 Uhr wieder im Hotel in Kairo ankamen. Für die fünf Leute unserer Tour, die an dem Tag in Alexandria waren, fand deshalb nochmals ein zweites Briefing um 21:00 Uhr statt. Mit dabei waren Joey und Matt, ein Paar aus Los Angeles, sowie Michael und Ronald, zwei Freunde aus Deutschland und Hongkong. Unser Tourguide Medhat erklärte uns die Details unserer 9- bzw. 10-tägigen Tour. Wie sich herausstellte, gab es neben der 9-tägigen Tour, die ich gebucht hatte, nämlich noch eine 10-tägige, die identisch war, bis auf einen zusätzlichen Tag in Hurghada am Ende der Tour. Wir haben an diesem Briefing auch erfahren, dass unsere Reisegruppe aus 20 Leuten besteht.

Tag 4 – Noch einmal die Pyramiden und die Grosse Sphinx

Am Morgen von Tag 4 war unsere Reisegruppe erstmals vollständig. Neben den vier Personen, die ich bereits am Vortag in Alexandria kennengelernt hatte, waren Leute aus den USA (New Jersey und Kalifornien), England, Singapur, Indonesien (Jakarta), Argentinien, Australien und Italien (Milano) mit dabei. Ab heute reisten wir mit einem Reisebus durch Ägypten. Den Tag verbrachten wir nochmals in Kairo und Umgebung.

Am Morgen ging die Fahrt direkt zur Cheops-Pyramide, auch Grosse Pyramide genannt, wo wir etwas freie Zeit hatten. Der zweite Stopp innerhalb des Gizeh-Plateaus war der Panoramapunkt westlich der Pyramiden. Als Letztes stoppten wir dann nochmals bei der Grossen Sphinx von Gizeh. Einige Leute unserer Gruppe ritten auf einem Kamel, was ich ja schon drei Tage zuvor gemacht hatte. Ausserdem bestand auch die Möglichkeit, eine der Pyramiden von innen zu besichtigen.

Panoramapunkt bei den Pyramiden von Gizeh
Panoramapunkt bei den Pyramiden von Gizeh

Tag 4 – Parfümshop und Lunch

Als Nächstes fuhren wir ein kurzes Stück zum Parfümshop «Temple Flower Essences», wo wir auf eine weitere Reisegruppe von 24 Personen trafen. Diese Leute machten die gleiche Tour wie wir, mit dem Unterschied, dass sie nicht über Timeless Tours gebucht hatten, sondern über Expat Explore Travel Tours. Die Unternehmen arbeiten offensichtlich eng zusammen, sodass wir zwar grundsätzlich mit getrennten Fahrzeugen reisten, aber zwischendurch für gewisse Aktivitäten immer wieder zusammentrafen. Im Parfümshop gab es eine Art Verkaufsshow, bevor wir dann ganz in der Nähe zum Lunch in ein Restaurant fuhren.

Tag 4 – Teti-Pyramide und Djoser-Pyramide in Sakkara

Am Nachmittag fuhren wir nach Sakkara, gute 20 Kilometer südlich von Gizeh gelegen. Hier besichtigten wir zuerst das Grab des ägyptischen Königs Teti. Ohne Aufpreis durften wir das Innere der Teti-Pyramide betreten und die Grabkammer mit dem Sarkophag besichtigen.

Nur wenige hundert Meter entfernt steht die Djoser-Pyramide. Die Stufenpyramide des ägyptischen Königs Djoser wurde um 2650 v. u. Z. erbaut und ist damit die älteste ägyptische Pyramide. Sie war ursprünglich 62,5 Meter hoch und hat heute eine Höhe von 60 Metern.

Stufenpyramide von Djoser in Sakkara
Stufenpyramide von Djoser in Sakkara

Nach der Besichtigung der Djoser-Pyramide kehrten wir für eine weitere Nacht ins Oasis Hotel Pyramids zurück. Abends wurde als optionale Aktivität für 36 USD die Sound- und Light-Show bei den Pyramiden von Gizeh angeboten. Um es rechtzeitig auf den Bus zu schaffen, hätten wir allerdings nur etwa 20 Minuten Zeit im Hotel gehabt, weshalb viele von uns auf die Aktivität verzichteten.

Tag 5 – Flug von Kairo nach Assuan

Am nächsten Morgen um 08:30 Uhr stand der Bus zum Flughafen Kairo für uns bereit. Wir flogen an diesem Tag von Kairo nach Assuan, um unsere Reise dort fortzusetzen. Neben unserer «Timeless-Gruppe» und der erwähnten «Expat-Gruppe» gab es noch weitere Reisegruppen, die eine ähnliche Route wie wir bereisten. So kam es, dass heute Morgen um die 100 Leute mit zwei Bussen zum Flughafen gefahren wurden. Etwa die Hälfte davon, darunter auch ich, flogen mit Egypt Air, die andere Hälfte mit Air Cairo. Der Flug von Kairo nach Assuan war ein optionales Upgrade, das von den meisten Reisenden gebucht wurde. Einige sind aber bereits am Vorabend mit dem Nachtbus Richtung Assuan losgefahren. Der Plan war, in Assuan wieder auf den Rest unserer Gruppe zu treffen.

Unser Flugzeug landete pünktlich um ca. 13:30 Uhr in Assuan. Die Busse für die Weiterfahrt standen auch schon bereit. Leider hatte das zweite Flugzeug der Air Cairo etwa drei Stunden Verspätung. Wir setzten unser Programm also erstmal ohne den Rest der Gruppe fort. Erst am Abend würden wir wieder auf sie treffen. Unsere Reisegruppen waren heute deshalb vermischt und wir wurden auch vom Tourguide begleitet, der eigentlich für die andere Gruppe zuständig war.

Assuan

Tag 5 – Assuan-Staudamm

Nach der Landung in Assuan fuhren wir als Erstes für einen kurzen Zwischenhalt zum neuen Assuan-Staudamm.

Bereits 1902 wurde einige Kilometer südlich von Assuan der alte Staudamm in Betrieb genommen. Die fast 2 Kilometer lange und vorerst 21,5 Meter hohe Staumauer hatte den Zweck, den Wasserfluss des Nils so zu regulieren, dass die ägyptische Landwirtschaft auch ausserhalb der Nilflut mit Wasser versorgt werden konnte. Obwohl die Staumauer 1912 und 1934 auf 26,5 bzw. 35,5 Meter erhöht wurde, stellte sich das Bauwerk als zu klein heraus. Zwischen 1960 und 1971 wurde dann etwa 13 Kilometer südlich bzw. stromaufwärts der Stadt Assuan der neue Assuan-Staudamm gebaut, der heute den Nil zum riesigen Nassersee anstaut. Neben der Regulierung des Wassers und der Sicherung der Trinkwasserversorgung dient der Staudamm ausserdem als Kraftwerk und verbessert die Schiffbarkeit des Nils. Der alte Staudamm hat seitdem an Bedeutung verloren, wird aber noch zur Stromerzeugung und als Strassenverbindung über den Nil genutzt.

Assuan-Staudamm, Blick nach Norden (nilabwärts)
Assuan-Staudamm, Blick nach Norden (nilabwärts)

Tag 5 – Tempel von Philae

Auf dem Weg zum Tempel von Philae überquerten wir den alten Assuan-Staudamm. Vom östlichen Ufer nahmen wir dann ein Motorboot zur Agilkia-Insel, auf der sich der Tempel befindet. Während unseres etwa einstündigen Aufenthaltes konnten wir unter anderem auch den Sonnenuntergang beobachten.

Als Tempel von Philae wird ein Tempelkomplex südlich von Assuan bezeichnet. Sein ursprünglicher Standort war die Insel Philae, die schon nach dem Bau der alten Assuan-Staumauer durch den Stausee überspült wurde. Der Bau des neuen Staudamms verschlimmerte das Problem, sodass die Insel heute komplett überflutet ist. Die Tempelanlagen wurden daher Ende der 1970er-Jahre abgebaut und etwa 600 Meter entfernt auf die Agilkia-Insel versetzt, wo sie heute noch stehen. Das Hauptgebäude der Tempelanlage ist der Tempel der Göttin Isis, die Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch die Totengöttin.

Tempel von Philae
Tempel von Philae

Nach der Besichtigung des Tempels fuhren wir zum Check-in ins Basma Hotel.

Tag 5 – Nubisches Dinner und Silvester-Party

Wegen der vollgepackten Tage hätte man fast vergessen können, dass es der 31. Dezember war. Im Hotel fand heute eine Silvesterparty mit Show und Gala-Dinner statt, zu der wir alle eingeladen waren. Dennoch gab es als optionale Aktivität gegen Aufpreis noch die Möglichkeit, an einem nubischen Dinner teilzunehmen. Ein Grossteil der Gruppe entschied sich dafür.

Nach dem Check-in fuhren wir also noch einmal zum Nil, um mit einem Motorboot etwas nilaufwärts zu fahren. Schon das Erreichen des Boots war ein kleines Abenteuer, da wir dazu etwa vier bis fünf andere kleine Boote überqueren mussten. Auf der Bootsfahrt führten die Einheimischen eine kleine Show mit Trommeln und Gesang auf. Später erreichten wir das nubische Dorf an der Westseite des Nils. Hier assen wir bei einer Familie unser Dinner. Als Highlight konnten wir uns nach dem Essen ein junges Krokodil ansehen.

Bei der Ankunft im Hotel war es bereits kurz vor 23:00 Uhr und damit nur noch eine gute Stunde bis ins Jahr 2019. Wir besuchten dann die Silvesterparty im Hotel und feierten ins neue Jahr. Da wir am nächsten Morgen bereits um 04:30 Uhr Richtung Abu Simbel losfahren wollten, begaben wir uns nach einer ungewohnten, aber sehr unterhaltsamen Party um etwa 01:00 Uhr ins Bett.

Abu Simbel

Tag 6 – Frühmorgendlicher Ausflug zum Tempel von Abu Simbel

Nach drei Stunden Schlaf musste ich schon wieder aufstehen. Knapp vier Stunden dauerte die Fahrt zum Tempel von Abu Simbel. Der Besuch des Tempels war optional gegen einen Aufpreis erhältlich, jedoch verzichteten nur wenige darauf.

Die Tempel von Abu Simbel sind zwei Tempel, die im 13. Jahrhundert v. u. Z. unter König Ramses II. aus dem Fels gehauen wurden. Sie befinden sich am westlichen Ufer des Nassersees. Beeindruckend am grösseren Tempel sind die vier 20 Meter hohen Statuen des Pharaos. Er war den Göttern des ägyptischen Reiches Ptah von Memphis, Amun-Re von Theben und Re-Harachte von Heliopolis gewidmet. Der zweite Tempel der Königin Nefertari ist etwas kleiner.

Die Tempel liegen weit im Süden Ägyptens und waren lange Zeit vergessen. Im Jahr 1813 wurde der zum grossen Teil durch eine Sanddüne verdeckte Tempel vom Schweizer Johann Ludwig Burckhardt wiederentdeckt. Der Tempel wurde ausgegraben, gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe und stellt eine grosse Touristenattraktion dar. Auch die Tempel von Abu Simbel waren durch den Bau des Assuan-Staudamms und des dadurch steigenden Wasserpegels bedroht, sodass auch sie zwischen 1963 und 1968 mit einer sehr aufwendigen Aktion an einen höher gelegenen Ort versetzt wurden.

Abu Simbel
Abu Simbel

Nach einem etwa zweistündigen Aufenthalt beim Tempel fuhren wir zurück nach Assuan, um dort am frühen Nachmittag auf die Felucca umzusteigen, auf der wir den restlichen Tag und die Nacht verbrachten.

Assuan

Tag 6 – Felucca-Fahrt auf dem Nil

Der Nil gilt mit einer Länge von 6’853 Kilometern als zweitlängster Fluss nach dem Amazonas. Der Weisse Nil ist der Hauptquellfluss und entspringt in den Bergen von Ruanda und Burundi. Er durchfliesst ausserdem die Länder Tansania, Uganda, Südsudan, Sudan und Ägypten, bevor er in das Mittelmeer mündet. Der blaue Nil fliesst durch Äthiopien und vereint sich bei der sudanesischen Hauptstadt Khartum mit dem Weissen Nil.

Insgesamt vier Feluccas beförderten uns auf dem Nil, denn bei mehr als zehn bis zwölf Personen pro Felucca wäre es etwas eng geworden. Pro Felucca begleiteten uns drei Einheimische, die das Schiff steuerten und die Mahlzeiten zubereiteten. Als wir ankamen, war auch schon das Mittagessen bereit. Danach segelten wir los, für etwa sechs Stunden nilabwärts, jedoch gegen den Wind. Die Strömung ist schwach und wegen des Gegenwinds war eine Zick-Zack-Fahrt über den Nil nötig. Wir erlebten den Sonnenuntergang auf der Felucca und ankerten einige Zeit später am Nilufer. Wir sind nicht viel weiter als zehn Kilometer gefahren, doch aufgrund der fehlenden Beleuchtung der Feluccas fahren diese nicht die Nacht hindurch.

Ich hätte eine längere Fahrt auf dem Nil erwartet, stattdessen ankerten wir über Nacht am Nil. Dafür gab es ein Abendessen auf der Felucca und wir feierten eine kleine Party am Ufer mit Bier, Vodka, einem Lagerfeuer, Tanz und Gesang. Selbst das Frühstück am nächsten Morgen war grossartig.

Felucca auf dem Nil
Felucca auf dem Nil

Kom Ombo

Tag 7 – Doppeltempel von Kom Ombo

Am nächsten Morgen wechselten wir nach dem Frühstück wieder auf den Reisebus. Nach gerade mal etwa 30 Minuten Fahrt erreichten wir Kom Ombo, wo wir den bekannten Doppeltempel besichtigten.

Im Gegensatz zu den meisten anderen ägyptischen Tempeln wurden im Doppeltempel von Kom Ombo gleich zwei Gottheiten verehrt: der Krokodilgott Sobek, ein Wasser- und Fruchtbarkeitsgott, und Haroeris, ein Licht-, Himmels- und Kriegsgott. Die Tempelanlage befindet sich am östlichen Nilufer in etwa 3 Kilometern Entfernung zur Stadt Kom Ombo. Sie entstand in der ptolemäischen Epoche Ägyptens (304 bis 31 v. u. Z.).

Doppeltempel von Kom Ombo
Doppeltempel von Kom Ombo

Ein kurzer Besuch des Krokodilmuseums neben dem Tempel stand auch noch auf dem Programm.

Edfu

Tag 7 – Tempel von Edfu

Als Nächstes fuhren wir dem Nil entlang weiter nach Edfu. Wegen der schlechten Strassen und vielen Dörfer am Rand des Nils benötigten wir für die knapp 70 Kilometer fast zwei Stunden. In Edfu angekommen, besichtigten wir den dortigen Tempel.

Der Tempel von Edfu befindet sich westlich der etwa 60’000 Einwohner zählenden Stadt Edfu und gilt als einer der besterhaltenen Tempel in Ägypten. Wie der Tempel von Kom Ombo entstand die Tempelanlage zur Zeit der Herrschaft der Ptolemäer über Ägypten, ca. um 237 bis 57 v. u. Z. Hier wurde der lokale Gott Hor-Behdeti verehrt, eine Form des Gottes Horus.

Tempel von Edfu
Tempel von Edfu

Luxor

Tag 7 – Luxor-Tempel

Am Nachmittag ging die Fahrt weiter nach Luxor. Die Strassen wurden nicht besser, sodass wir weitere zwei Stunden für etwa 100 Kilometer benötigten. In Luxor war der erste Stopp das Lotus-Hotel, wo wir eincheckten. Als letzten Tempel des Tages besuchten wir dann bereits bei Dunkelheit den Luxor-Tempel.

Der Luxor-Tempel wurde zur Zeit des Neuen Reiches (1550 bis 1070 v. u. Z.) erbaut. Aufgrund von wiederverwendetem Baumaterial nimmt man an, dass hier bereits vorher ein Heiligtum errichtet worden war. Der Tempel wurde unter Amenophis III., Amenophis IV. (Echnaton), Tutanchamun und Ramses II. gebaut, umgebaut und erweitert. Der am Nilufer gelegene Tempel hat eine Länge von rund 250 Metern und liegt nur 2,5 Kilometer vom Karnak-Tempel entfernt. Die beiden Tempel waren ursprünglich durch die schnurgerade Sphinxallee verbunden.

Luxor-Tempel am Abend
Luxor-Tempel am Abend

Tag 7 – Papyrusmuseum und Murphys Irish Pub

Danach fuhren wir zum Papyrusmuseum für eine kurze Besichtigung und Demonstration zur Papyrusherstellung. Natürlich hatten wir auch die Möglichkeit, Papyrus zu kaufen. Als wir wieder beim Hotel ankamen, war es bereits etwa 21:00 Uhr und wir alle hatten noch kein Abendessen. Ein Grossteil der Gruppe begab sich also noch ins nahegelegene Murphys Irish Pub fürs Dinner und ein, zwei Drinks.

Tag 8 – Memnonkolosse

Die Abfahrt an Tag 8 Richtung Memnonkolosse westlich von Luxor war für uns um 06:30 Uhr angesetzt. Optional wurde an diesem Morgen eine Heissluftballonfahrt während des Sonnenaufgangs angeboten. Für diese hätte ich jedoch noch eine Stunde früher aufstehen müssen. Diejenigen, die die Ballonfahrt gebucht hatten, berichteten uns dann leider nach dem Erreichen der Memnonkolosse, dass diese wegen schlechter Sicht abgesagt wurde. Einige wenige Ballone sind wohl gestartet und gleich wieder gelandet. Die Bilder davon sahen eindrücklich aus. Das machte auf jeden Fall Lust, selber mal eine Ballonfahrt zu buchen.

Bei den Memnonkolossen handelt es sich um zwei ca. 18 Meter hohe Statuen des Königs Amenophis III., der etwa von 1388 bis 1351 v. u. Z. regierte. Das Gewicht der Statuen wird auf je über 700 Tonnen geschätzt.

Memnonkolosse westlich von Luxor
Memnonkolosse westlich von Luxor

Tag 8 – Tal der Könige

Ganz in der Nähe liegt das Tal der Könige. Das Tal der Könige nordwestlich von Luxor war eine Nekropole (Totenstadt) im Alten Ägypten. Bis heute fand man hier 64 Gräber von Herrschern aus dem zweiten Jahrtausend v. u. Z., unter anderem das Grab des Pharaos Tutanchamun. Hier konnten wir uns die Gräber von Merenptah, Ramses III. und Ramses IX. anschauen. Das bekannte Grab Tutanchamuns konnte nur gegen einen Aufpreis besichtigt werden, was aber niemand von uns machen wollte.

Tag 8 – Der Totentempel der Hatschepsut

Wiederum nur wenige Fahrminuten entfernt des Tals der Könige befindet sich der Tempel der Hatschepsut, den wir uns als Nächstes anschauten. Die altägyptische Königin Hatschepsut regierte von etwa 1479 bis 1458 v. u. Z. Der Totentempel der Hatschepsut wurde während ihrer Herrschaft westlich des Nils erbaut.

Totentempel der Hatschepsut
Totentempel der Hatschepsut

Tag 8 – Alabasterfabrik und Nilüberquerung

Vor unserem Mittagessen besuchten wir eine Alabasterfabrik. Aus dem Mineral werden hier verschiedene Gegenstände wie Vasen, Statuen und weitere Souvenirs wie z. B. kleine Pyramiden hergestellt. Neben einer kurzen, showartigen Vorführung konnten wir natürlich wieder etwas kaufen. Die Verkäufer hier waren leider etwas sehr aufdringlich und zwangen die Leute schon beinahe, etwas zu kaufen. Wer nichts kaufen wollte, musste sich schon durchsetzen. Ich hatte mittlerweile auch die starke Vermutung, dass unser Tourveranstalter eine Provision kassiert, wenn er uns als Reisegruppe in solche Läden bringt. Beweise dazu habe ich allerdings keine.

In einem afrikanischen Restaurant mit Blick auf den Nil gab es dann unser Mittagessen. Danach überquerten wir den Nil von der West- auf die Ostseite, um wieder auf den Bus umzusteigen und Richtung Karnak-Tempel zu fahren, dem letzten Tempel auf unserer Tour.

Tag 8 – Karnak-Tempel

Der Karnak-Tempel ist mit einer Gesamtfläche von ca. 30 Hektar die grösste Tempelanlage in Ägypten. Zusammen mit dem Luxor-Tempel steht er seit 1979 auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO. Die Tempelanlage ist in verschiedene Bezirke eingeteilt. Der grösste davon ist der Bezirk des Amun mit dem Tempel des Amun-Re, dem Tempel des Chons und dem Tempel der Opet. Ausserdem gibt es den Bezirk des Month und den Bezirk der Mut. Die frühesten Spuren des Tempels reichen zurück bis knapp 2’000 Jahre v. u. Z., doch die Tempelanlage wurde über Jahrtausende verändert und erweitert.

Karnak-Tempel
Karnak-Tempel

Tag 8 – Fahrt nach Hurghada

Nach der Tempelbesichtigung ging die Fahrt dann nachmittags etwa um 16:00 Uhr weiter nach Hurghada. Die ersten Kilometer folgten wir noch dem Nil und es ging gewohnt langsam voran. Ab der Ortschaft Qina fuhren wir dann auf einer besser ausgebauten Strasse nach Osten Richtung Rotes Meer. Nach etwa fünf Stunden Fahrt inklusive einer Pause erreichten wir das Hotel «Three Corners Sunny Beach Resort» in Hurghada etwa um 21:00 Uhr abends. Hier verbrachten wir zwei Nächte und zu unserer Überraschung waren sowohl die Speisen als auch die Getränke all inclusive. Ausserdem gab es hier erstmals auf dieser Tour kostenloses Internet, das einigermassen gut funktionierte.

Hurghada

Tag 9 – Schnorchelausflug auf dem Roten Meer

Tag 9 war unser freier Tag in Hurghada. Ich hatte mich jedoch für den optionalen Ganztages-Schnorchelausflug angemeldet. Der Bus brachte uns am Morgen zum Hafen, wo wir unsere Ausrüstung wie Schnorchel, Tauchermaske und Flossen mieten konnten. Da auch ein optionaler Ausflug zum Gerätetauchen (Scuba-Diving) angeboten wurde und die Reisegruppen nicht getrennt wurden, befanden wir uns alle auf dem gleichen Boot. Wir fuhren vielleicht etwa eine Stunde aufs Meer hinaus, um dann beim ersten Riff Halt zu machen. Dort blieben wir für etwa zwei Stunden und es fand eine geführte Schnorcheltour statt, die vielleicht etwa 20 bis 30 Minuten dauerte. Natürlich konnte man länger im Wasser bleiben. Während dieser zwei Stunden wurde allerdings auch noch das Mittagessen aufgetischt.

Am Nachmittag besuchten wir eine zweite Tauchstelle für nochmals etwa zwei Stunden, bevor wir in den Hafen zurückfuhren. Bei beiden Tauchstellen gab es hunderte von Fischen und auch ein paar Rochen. Vom Schiff aus sahen wir sogar noch eine Gruppe von Delfinen. Um etwa 17:00 Uhr waren wir zurück im Hotel. Es war ein schöner Ausflug, aber für meinen Geschmack etwas zu lang.

Schnorcheln im Roten Meer
Schnorcheln im Roten Meer

Tag 9 – Party auf dem Hotelareal

Den Abend verbrachten wir alle auf dem Hotelareal. Wir mussten die All-inclusive-Drinks noch etwas ausnutzen, deshalb trafen wir uns alle in der hoteleigenen Bar mit DJ. Es war der letzte Abend in dieser Runde, denn bereits am nächsten Morgen fuhr ich mit einem Teil der Gruppe zurück nach Kairo. Etwa die Hälfte der Reisenden hatte allerdings die längere Tour gebucht und blieb noch einen weiteren Tag in Hurghada.

Kairo

Tag 10 – Ägyptisches Museum Kairo

An diesem letzten Tag unserer Tour fuhren wir in etwa fünf Stunden von Hurghada zurück nach Kairo. Am frühen Nachmittag erreichten wir das ägyptische Museum am Tahrir Square im Zentrum Kairos. Es ist das weltweit grösste Museum für altägyptische Kunst. Unter anderem enthält es auch Mumien von Pharaonen des Neuen Reiches. Wir hatten etwa 1,5 Stunden Zeit für die Besichtigung der Ausstellungsstücke.

Tag 10 – Chan el-Chalili

Zum Schluss besuchten wir den Chan el-Chalili-Markt. Es handelt sich um einen Suq/Basar in der Altstadt von Kairo. Er gilt als der grösste Markt in Afrika. Auch hier hatten wir wieder etwas freie Zeit und die Möglichkeit, etwas zu essen.

Chan el-Chalili Markt
Chan el-Chalili Markt

Am Abend kehrten wir zurück ins Oasis Hotel Pyramids für meine letzte Nacht in Ägypten. Abends um 21:00 Uhr fand noch das Abschiedsmeeting statt, wo wir vor allem die Uhrzeiten für unsere Flughafentransfers am nächsten Tag erfuhren.

Heimreise

Tag 11 – Flug nach Zürich

Am Abend des 6. Januar 2019 flog ich mit Austrian Airlines von Kairo über Wien zurück nach Zürich. Bei der Zwischenlandung in Wien erlebte ich wegen starker Windböen zum ersten Mal einen Go-around (Durchstarten des Flugzeuges).

Fazit

Die Reise war ihr Geld wirklich wert, denn teuer war sie wirklich nicht. Mit einem Rabatt von 48 Prozent hatte ich für die Tour gerade mal etwa 235 Euro bezahlt. Nicht inbegriffen waren die Flüge von Zürich nach Kairo und zurück, die Eintrittspreise zu allen Tempeln und dem ägyptischen Museum und alle optionalen Aktivitäten. Die Eintrittspreise für alle besuchten Tempel und das Museum kosteten mich zusätzlich noch etwa 70 bis 80 Euro. Die optionalen Aktivitäten wie der Alexandria-Tagestrip, die Abu Simbel-Tour und das Flugupgrade von Kairo nach Assuan lagen bei etwa 268 Euro. Für die 235 Euro übernachtete ich aber 7 Mal in guten Hotels und einmal auf einer Felucca. Viele der Mahlzeiten waren ebenfalls im Preis inbegriffen. Ausserdem wurden wir mehrere hundert Kilometer durch ganz Ägypten gefahren und sahen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Am meisten überrascht hat mich das letzte Hotel in Hurghada, wo wir tatsächlich so viel essen und trinken konnten, wie wir wollten.

Die Tour an sich war also toll und auch gut organisiert. Mein persönliches Highlight waren die Pyramiden von Gizeh. Nur die aggressiven Verkäufer an allen touristisch interessanten Orten waren gewöhnungsbedürftig und störend. Dies liegt natürlich nicht am Tourveranstalter, sondern an der Kultur des Landes. Im Vergleich zu G Adventures fand ich die Reisegruppen etwas gross, vor allem aber fand ich es etwas störend, dass bis zu vier Reisegruppen und um die 100 Leute vermischt wurden. Dennoch habe ich auch auf dieser Reise wieder ein paar neue Freunde gewonnen. Alles in allem würde ich die Tour weiterempfehlen, die Touren von G Adventures haben mir aber trotzdem besser gefallen.

Mehr Bilder zu diesem Beitrag gibt es in meinem Flickr-Profil im Album: Ägypten (Dezember 2018/Januar 2019).

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