Wien, Bratislava, Budapest und San Marino

Wien, Bratislava, Budapest und San Marino

Ab dem 30. Mai 2025 hatte ich zehn Tage frei. Ich nutzte diese Zeit für einen achttägigen Kurztrip nach Wien, Bratislava, Budapest und San Marino. Ich war bereits im Jahr 2016 einmal in Wien und Budapest. Ein weiteres Mal besuchte ich Wien im Winter 2019. Bei dieser Reise wollte ich die Hard Rock Cafes beider Städte sowie einige UNESCO-Welterbestätten besuchen.

Inhalt

Anreise | Wien | Budapest | San Marino | Heimreise

Anreise

Am Abend des 29. Mai 2025 nahm ich den ÖBB Nightjet 1465, der die Strecke von Zürich HB nach Graz Hbf zurücklegt. Ich stieg um 21:36 Uhr in Sargans zu und fuhr die Strecke bis nach Bruck an der Mur in der Steiermark in Österreich, wo ich am nächsten Morgen um 06:10 Uhr ankam. Ich schlief auf Bettplatz 24 im Wagen 310 in einem Abteil für drei Personen. Bis wir Feldkirch um 22:20 Uhr erreichten, hatte ich das Abteil für mich allein, doch dann waren alle drei Betten belegt. Wagen 310 war bis Buchs SG der hinterste von sechs Wagen, dort änderte sich allerdings die Fahrtrichtung und die SBB-Lokomotive Re 4/4 II wurde von einer Siemens ES64U2 der ÖBB abgelöst. Ab Buchs SG bis Feldkirch war ich also im vordersten Wagen direkt hinter der Lok. In Feldkirch jedoch wurden zwischen der Lok und dem vordersten Schlafwagen zwei bereits beladene Autotransportwagen eingereiht. Bis Bruck an der Mur schlief ich grösstenteils, während der Zug die Bahnhöfe von Bludenz, Langen am Arlberg, St. Anton am Arlberg, Landeck-Zams, Innsbruck Hbf, Schwarzach-St. Veit, Selzthal, St. Michael in Obersteiermark und Leoben Hbf anfuhr. In Selzthal gab es einen weiteren Fahrtrichtungswechsel.

Tag 1 – Die Semmeringbahn

Die Semmeringbahn verläuft von Mürzzuschlag in der Steiermark über den Semmering nach Gloggnitz in Niederösterreich. Die von Carl von Ghega geplante und 1854 eröffnete Strecke ist die erste normalspurige Gebirgsbahn Europas. Wie nur wenige Eisenbahnstrecken gehört sie seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Semmeringbahn war für mich ein Grund, nicht auf direktem Weg von Sargans nach Wien zu fahren, sondern einen kleinen Umweg zu machen. Ich fuhr also um 07:03 Uhr mit dem Railjet 72 von Bruck an der Mur nach Semmering. Dort stieg ich um 07:45 Uhr aus dem Zug. Es war ein kühler Morgen in Semmering und es regnete leicht. Dazu wehte ein schwacher Wind. Ich hatte mit wärmerem Wetter gerechnet und nur eine leichte Frühlingsjacke dabei. Beinahe hätte ich meine Pläne, den Bahnwanderweg von Semmering nach Breitenstein zu laufen, aufgegeben. Dann machte ich mich doch auf den Weg und bekam schnell warm beim Wandern.

Semmeringbahn
Semmeringbahn

Am Bahnwanderweg entlang gibt es genügend Möglichkeiten, fahrende Züge zu fotografieren. Ein Highlight ist der Aussichtsturm auf der Doppelreiterwarte auf 919 Metern Höhe. Hier gibt es spektakuläre Ausblicke auf die Eisenbahnstrecke. Auch die eindrückliche Weinzettelwand ist von hier aus zu sehen. Nur wenige Gehminuten entfernt erreichte ich den Blickplatz «20-Schilling-Blick». Hier sieht man sehr schön das Viadukt «Kalte Rinne», das auf der Rückseite der 20-Schilling-Banknote der Serie von 1966 abgedruckt war. Dieses 185 Meter lange und 46 Meter hohe Viadukt sah ich später am Bahnwanderweg noch aus kürzerer Distanz und mehreren verschiedenen Perspektiven. Ein weiteres imposantes Viadukt ist das Fleischmann-Viadukt, offiziell «Unteres-Adlitzgraben-Viadukt».

In Breitenstein beendete ich meine Wanderung, die durch einen offiziellen Audio-Guide aus der Sicht von Carl von Ghega begleitet wurde. Es gäbe die Möglichkeit, dem Bahnwanderweg noch weiter bis Payerbach oder Gloggnitz zu folgen. Ich nahm jedoch den Regionalzug 91 um 11:59 Uhr zurück nach Semmering, um dort das Informationszentrum zu besuchen. Um 13:47 Uhr fuhr ich mit dem Railjet 78 von Semmering nach Wien Hbf, wo ich um 15:02 Uhr ankam.

Semmering-Bahnwanderweg

Wien

Tag 1 – Hard Rock Cafe Vienna

In Wien angekommen, fuhr ich direkt mit der U1 von der Station «Südtiroler Platz – Hauptbahnhof» zur Haltestelle «Schwedenplatz». Dort in der Nähe besuchte ich das Hard Rock Cafe und kaufte mir ein paar Souvenirs. Mit der U1 fuhr ich wieder die vier Stationen zurück zum Hauptbahnhof. Dort checkte ich für die nächsten vier Nächte im Hotel «ibis Wien Hauptbahnhof» ein.

Tag 2 – Big Bus Vienna

Am nächsten Morgen kaufte ich ein 24-Stunden-Ticket für beide Routen von Big Bus Tours Vienna. Ich nahm den ersten Bus der blauen Route um 09:10 Uhr von Stopp 7 – Hauptbahnhof bis Stopp 1 – Oper. Hier stieg ich auf die rote Route um und fuhr diese komplett, bis ich wieder bei der Oper war und ausstieg. Von der Oper lief ich vorbei am Burggarten, der Hofburg, dem Maria-Theresien-Platz, dem Naturhistorischen Museum, dem Parlament, dem Wiener Rathaus und der Votivkirche. Meine Wanderung endete beim Stephansdom. Von dort nahm ich die U1 zum Praterstern und besuchte den bekannten Vergnügungspark Prater. Später fuhr ich mit der U1 vom Praterstern zum Karlsplatz und lief zurück zur nahegelegenen Wiener Oper. Mit der blauen Linie von Big Bus fuhr ich dann vom Stopp 1 – Oper zum Stopp 6 – Schloss Schönbrunn. Ich machte ein paar Fotos und beendete dann die blaue Route, indem ich wieder bis zum Hauptbahnhof fuhr. Ich sah heute zwei weitere UNESCO-Welterbestätten: das historische Stadtzentrum von Wien sowie Schloss und Park Schönbrunn.

Schloss Schönbrunn
Schloss Schönbrunn

Big Bus Tours Vienna

Tag 3 – Tagesausflug nach Dürnstein

Am heutigen Tag machte ich einen Tagesausflug nach Dürnstein in der Wachau. Die Kulturlandschaft Wachau gehört seit dem Jahr 2000 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Tour wird von DDSG Blue Danube angeboten und nur sonntags saisonal durchgeführt. Ich fuhr morgens mit der U1 vom Hauptbahnhof zum Praterstern und mit der U2 weiter bis zur Haltestelle Donaumarina. Nur wenige Meter entfernt ankerte die «MS Kaiserin Elisabeth II». Die Abfahrt des Schiffes war pünktlich um 08:30 Uhr. Das Schiff hat je nach Nutzung eine Kapazität von 176 bis 280 Personen. Heute hatten wir genügend Platz. Obwohl ich alleine reiste, wurde mir Tisch sieben mit sechs Stühlen zugeordnet. Weitere Tische waren frei. Das Schiff hat einen Tiefgang von 1,35 Metern und 884 PS. Es ist 57 Meter lang, knapp 11 Meter breit und hat zwei Decks. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Die Fahrt nach Dürnstein dauerte rund sechs Stunden stromaufwärts. Es empfiehlt sich also, ein gutes Buch mitzunehmen. Auf dem Weg durchquerten wir die zwei Donauschleusen Greifenstein und Altenwörth. Die Verpflegung an Bord war übrigens hervorragend. Kurz nach der Abfahrt gab es ein Frühstück, später ein Mittagessen.

Die kleine Stadt Dürnstein hat gut 800 Einwohner. Der Ort ist eines der bekanntesten touristischen Ziele Österreichs. Er ist bekannt für den blauen Turm der Stiftskirche, der bei der Ankunft per Schiff sofort auffällt. Um 14:30 Uhr kamen wir in Dürnstein an. Ich lief hinauf zur Burgruine Dürnstein, was etwa 20 bis 30 Minuten dauerte.

Dürnstein
Dürnstein

Um 16:40 Uhr fuhren wir zurück nach Wien. Jetzt half uns die Strömung und die Rückfahrt dauerte nur etwa 4 Stunden und 35 Minuten. Kurz nach der Abfahrt wurde ein Dessert serviert. Später gab es ein Abendessen vom Buffet. Um 21:15 Uhr waren wir zurück an der Donaumarina. Mit der U2 und U1 fuhr ich den gleichen Weg wie am Morgen in umgekehrter Richtung zurück zum Hauptbahnhof.

Tag 4 – Tagesausflug nach Bratislava

Heute stand ein Tagesausflug in die slowakische Hauptstadt auf dem Programm. Die Tour wurde von Vienna Sightseeing durchgeführt. Im Sommer 2016 fuhr ich mit einem Tragflügelboot auf der Donau von Wien nach Budapest und kam dabei an Bratislava vorbei. Das Boot stoppte dort allerdings nicht. Dies war heute also mein erster richtiger Besuch der Stadt Bratislava. Der Treffpunkt der heutigen Tour war um 08:15 Uhr bei der Wiener Staatsoper. Ich fuhr mit der U1 vom Hauptbahnhof dorthin. Danach fuhren wir etwa eine Stunde mit einem Bus nach Bratislava. Dort wurden wir durch einen Guide durch das Stadtzentrum geführt.

Später hatten wir jede Menge freie Zeit, um die Stadt zu besichtigen. Ich schaute mir die Bratislavaer Burg aus dem 9. Jahrhundert und das Michaelertor an. Beim Michaelertor stieg ich einige Treppenstufen hinauf auf einen 51 Meter hohen Turm, von dem man die umliegenden Dächer überblicken kann. Später machte ich eine Sightseeing-Tour mit Audiokommentar, durchgeführt von Tour4u. Die Tour hatte zwei Stopps. Der erste war die Burg Bratislava, die ich früher am Tag schon zu Fuss erreichte. Der zweite war das Kriegerdenkmal Slavín, das sich auf einem Berg im westlichen Teil der Bratislavaer Altstadt befindet.

Bratislava
Bratislava

Um 18:30 Uhr fuhren wir mit dem Twin City Liner zurück nach Wien. Wien und Bratislava liegen nur etwa 55 Kilometer voneinander entfernt und sind damit die zwei Hauptstädte mit der kürzesten Distanz zwischeneinander in Europa. Sie werden daher manchmal die Zwillingsstädte oder Twin Cities genannt. Der Twin City Liner ist gemäss ihren Betreibern das schnellste und modernste Schiff auf der Donau und verbindet die zwei Städte in etwa 75 Minuten. Die Reisegeschwindigkeit beträgt etwa 60 km/h. In Wien legt der Katamaran am Schwedenplatz an und fährt daher den Donaukanal hinauf. Damit umgeht das Schiff die Donauschleuse Freudenau. Um 20:00 Uhr kamen wir in Wien an. Ich fuhr mit der U1 vom Schwedenplatz zurück zum Hauptbahnhof.

Budapest

Tag 5 – Sightseeing in Budapest

Um 06:40 Uhr fuhr ich mit dem Railjet Xpress 267 von Wien Hbf nach Budapest-Keleti. Der Zug hielt in Hegyeshalom, Mosonmagyaróvár, Győr, Tatabánya und Budapest-Kelenföld. Um 09:19 Uhr kam ich am Bahnhof Keleti an und fuhr mit der roten Route des Sightseeing-Busses vom Stopp 11 – Keleti Railway Station zum Stopp 15 – Castle Garden. Von dort lief ich zu Fuss hinauf zur Zitadelle auf der Spitze des Gellértberges. Danach setzte ich meine Sightseeing-Tour mit dem Bus fort und fuhr bis zum Stopp 3 – József Attila Street. Hier in der Nähe besuchte ich das Hard Rock Cafe. Danach beendete ich die rote Route der Bustour und fuhr wieder bis zum Bahnhof Keleti. Ich checkte im IntercityHotel Budapest direkt am Bahnhof ein. Später besuchte ich die nahegelegene Arena Mall, um etwas zu essen.

Budapest
Budapest

San Marino

Tag 6 – Reise nach San Marino

Heute war ein Reisetag. Nicht allzu früh fuhr ich mit einem Taxi zum Flughafen Budapest Liszt Ferenc. Um 13:20 Uhr startete ich mit Ryanair Flug 5254 nach Rimini und landete dort pünktlich um 14:50 Uhr. Der Flughafen von Rimini ist gleichzeitig der internationale Flughafen von San Marino. Mit der Buslinie 9 fuhr ich vom Flughafen zum Bahnhof in Rimini. Von hier fahren Busse nach San Marino. Ich nahm den Bus um 17:00 Uhr und erreichte San Marino um 17:55 Uhr. Zum Hotel Rosa ganz oben in San Marino musste ich noch etwa zehn Minuten laufen.

Tag 6 – Die drei Türme von San Marino

Das historische Zentrum von San Marino sowie der Monte Titano, auf dem sich die Stadt befindet, gehören zum UNESCO-Welterbe. Bekannt ist San Marino für seine drei Türme oder Burgen: die Burg Guaita oder Prima Torre, die Burg Cesta oder Seconda Torre und den Turm Montale oder Terza Torre. Am Abend lief ich einen kurzen Weg entlang dieser drei Türme.

San Marino
San Marino

Tag 7 – Borgo Maggiore

Heute schlief ich ein wenig länger und lief dann hinunter nach Borgo Maggiore, um mich ein wenig vom Monte Titano zu entfernen. Dort hatte ich eine etwas andere Sicht auf die Türme von San Marino. Später lief ich zur Talstation der Seilbahn nach San Marino. Mit dieser fuhr ich wieder hinauf ins Zentrum.

Heimreise

Tag 8 – Heimreise

Am achten Tag der Reise stand nur noch die Fahrt nach Hause auf dem Programm. Um 08:10 Uhr nahm ich den ersten Shuttle-Bus von San Marino nach Rimini. Mit dem Frecciarossa 8810 fuhr ich um 10:17 Uhr weiter nach Milano Centrale. Weiter ging es mit dem EC 16 bis nach Bellinzona und mit dem Postauto 171 nach Chur. Zum Schluss nahm ich die S 12 nach Sargans und kam dort um 17:51 Uhr an.

Mehr Bilder zu diesem Beitrag gibt es in meinem Flickr-Profil im Album: Wien, Bratislava, Budapest und San Marino (Mai/Juni 2025).

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