Qinghai-Tibet-Bahn
Die Qinghai-Tibet-Bahn verbindet Xining, die Hauptstadt der Provinz Qinghai in der Volksrepublik China, mit der tibetischen Hauptstadt Lhasa. Die Strecke ist 1’956 Kilometer lang, eingleisig und teilweise elektrifiziert. Der höchste Punkt der Strecke liegt mit 5’072 m ü. M. am Tanggula-Pass, was die Lhasa-Bahn zur höchstgelegenen Eisenbahn der Welt macht. Der Bahnhof Tanggula ist mit 5’068 m ü. M. der höchste Bahnhof der Welt. Die Fahrzeit von Xining nach Lhasa beträgt ca. 21 Stunden. Obwohl die Qinghai-Tibet-Bahn nur von Xining nach Lhasa verläuft, fahren direkte Züge von Peking, Shanghai, Chengdu, Guangzhou und Chongqing über Xining nach Lhasa. Zwischen Xining und Lhasa halten die Züge ausserdem in Delingha (Delhi), Golmud und Nagchu.
Der Bau der Qinghai-Tibet-Bahn ist eines der grössten Eisenbahnprojekte des 21. Jahrhunderts. Der Hochgebirgsteil der Strecke von Golmud nach Lhasa wurde in den Jahren 2001 bis 2005 gebaut und 2006 eröffnet. Etwa 960 Kilometer verlaufen auf einer Höhe von über 4’000 m ü. M., davon etwa 550 Kilometer auf Permafrostboden. Zwischen Xining und Lhasa gibt es etwa 675 Brücken mit einer Gesamtlänge von ca. 160 Kilometern. Seit 2014 ist eine Erweiterung der Strecke von Lhasa in die zweitgrösste tibetische Stadt Xigazê in Betrieb.
Aufgrund der grossen Höhen, in denen sich der Zug bewegt, verfügen alle Wagen über Systeme für eine zusätzliche Sauerstoffversorgung. In höheren Lagen wird die Luft so mit zusätzlichem Sauerstoff angereichert, sodass sie vom Sauerstoffgehalt etwa der Luft in Lhasa entspricht. Alle Personenzüge werden ausserdem von medizinischem Personal begleitet.
Highlights
Die chinesische Stadt Xining hat über zwei Millionen Einwohner. Sie ist der Startpunkt der Lhasa-Bahn, wie die Qinghai-Tibet-Bahn auch häufig genannt wird. Der Bahnhof liegt auf einer Höhe von ca. 2’225 m ü. M. Ein erstes Highlight an der Strecke ist der Qinghai-See, einer der grössten Salzseen der Erde. Zwischen Xining und Golmud befindet sich ausserdem der mit 32,6 Kilometern längste Eisenbahntunnel Chinas. Im Tunnel können die Züge bis zu 160 km/h schnell fahren. In Golmud beginnt der Hochgebirgsteil der Strecke. Von 2’828 m ü. M. bei Golmud steigt die Strecke auf 4’772 m ü. M. am Kunlun-Pass. Den Tanggula-Pass als höchsten Punkt der gesamten Strecke erreichen die Züge von Peking frühmorgens, sodass die meisten Menschen nicht viel davon merken. Der Pass stellt die Grenze zwischen der chinesischen Provinz Gansu und dem Autonomen Gebiet Tibet dar. Vom Tanggula-Pass geht es wieder abwärts, bis der Zug den Bahnhof Lhasa auf einer Höhe von 3’641 m ü. M. erreicht. Lhasa ist die Hauptstadt Tibets und hat über 900’000 Einwohner.